Le sujet porte sur l’axe 4 du programme: Citoyenneté et mondes virtuels.
Hamburg: Emil macht Kinder-Demo gegen nervige Smartphones.
Zwei Männer hat Martin Rustige, 37, angeheuert1, um seinen Sohn Emil zu schützen. Einer ist Emils Opa, ein „breiter Typ‟. Der andere ist Emils Patenonkel2.
Die Männer sollen dafür sorgen, dass Emil, 7, an diesem Samstag nicht von Reportern abgefangen und vor Kameras gezerrt wird3, in die er nicht sprechen will. „Ich will mir hinterher nicht vorwerfen müssen, das unterschätzt zu haben“, sagt Martin Rustige.
Denn Emil hatte eine Idee: Er wollte eine Demo organisieren, um gemeinsam mit anderen Kindern dagegen zu protestieren, dass Erwachsene ständig auf ihre Handys gucken.
Die Demo findet nun an diesem Samstag ab elf Uhr in Emils Heimatstadt Hamburg statt. Motto: „Spielt mit MIR! Nicht mit Euren Handys!“. Die Einladung steht seit Mitte August bei Facebook.
Emil hatte die Idee, nachdem er vor mehr als drei Monaten mit seinen Eltern und seiner vierjährigen Schwester Lotta bei einer Aktion gegen Fremdenhass dabei gewesen war. Seine Tante hielt dort eine Rede und Emil merkte, dass viele mehr bewirken4 können als einer.
Ein Thema, das in Emils Welt viele bewegt: Erwachsene und ihre Handys. Emil kann darüber mehrere Szenen erzählen, in denen Papas Smartphone störte. „Auf dem Spielplatz wollte ich mit meinen Freunden spielen“, erinnert er sich. „Die haben mich aber nicht mitspielen lassen. Da wollte ich mit Papa spielen, der hat aber nur auf sein
Handy geguckt.“Für Familie Rustige begannen Sommerwochen, die aufregend und anstrengend zugleich sind, weil sie aus einem blonden Hamburger Jungen, der gern Fußball und Lego spielt, das Titelgesicht5 eines Kampfes machten, den Eltern und Kinder bundesweit und täglich führen.
Im Juni veröffentlichte das US-Fachjournal „Pedriatic Research“ eine Studie, wonach die Eltern-Kind-Beziehung unter exzessivem Handykonsum leide. Wenn Eltern viel Zeit mit digitalen Medien oder vor dem Fernseher verbringen, seien Kinder eher frustriert, hyperaktiv, jammerten oder reagierten mit Wutanfällen, berichteten die Forscher.
Emil hat für Samstag einen Schlachtruf6: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr nur aufs Handy schaut.“ Sein Patenonkel habe sich den Spruch ausgedacht, sagt er. Das Plakat, auf dem die Demo angekündigt wird, hat eine befreundete Grafikdesignerin gemacht. Emils Eltern haben bei Polizei und Bezirksamt angerufen, um den Marsch anzumelden. Sie wollten Emils Idee ernst nehmen - und sie bis zum Ende mit ihm 35 gemeinsam durchspielen. Es war klar, dass Emil eine Demo nicht allein würde organisieren können.
Emils Eltern haben sehr viele Journalisten abgewimmelt7. Wenn die Demo vorbei ist, so hofft Emils Vater, kehrt wieder etwas Ruhe bei der Familie ein. „Ich bin froh, wenn wir mal wieder ein paar coole Kindersachen machen können‟, sagt er. Fußball spielen oder Brettspiele zum Beispiel.
Nach: Heike Klovert, Siebenjähriger organisiert Demo gegen Handys, Spiegel.de., 09.2018
1 jdn anheuern: engager qqn
2 der Patenonkel: le parrain
3 vor Kameras gezerrt werden: être traîné devant les caméras
4 etwas bewirken: obtenir qqch, agir sur qqch
5 das Titelgesicht: la figure centrale
6 der Schlachtruf: (ici) le slogan
7 jdn abwimmeln: (familier) se débarrasser de qqn
a) Lesen Sie den Text. Geben Sie wieder, was Sie verstanden haben. Beachten Sie dabei folgende Punkte:
- die Hauptperson und ihre Aktion;
- die Ziele und Motivationen für diese Aktion;
-d ie Rolle der Erwachsenen.
b) „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr nur aufs Handy schaut.“ Erklären Sie diesen Slogan.
c) Bewerten Sie die Haltung der Journalistin: Ist sie neutral-informativ oder engagiert? Begründen Sie Ihre Antwort mit Beispielen aus dem Text.